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Scheuchzer (1716-1718) | ![]() |
|B_Bd. 1
|P_11 [Kant Vorlesung über Anthropologie]
£{He8-34} / £{HeM-206'} / £{Hes-063}
/ £{Kae-158,12}
Wer die besondern Beschaffenheiten der Schweitzerischen Luft genau ermisset in
gegenhaltung anderer Länderen, der wird eine offene Pforten sehen zu auflösung
vielerhand anderer und merkwürdiger Begebenheiten. Ein Müsterlein findet sich in
Naturgeschichten des Schweitzerl. Tom. I. p. 57 &c. allwo das so genante
Heimwehe, eine seltsame und gefährliche Krankheit, welche die Schweitzer in
frömden Landen ausstehen müssen, vornemlich von der Beschaffenheit der
Schweitzerischen Luft und deroselben Abenderung hergeleitet habe.
[Siehe: Scheuchzer 1746, S. 86ff. / 11.03.2021]
|P_101-102
£{Hol-321,16-17}
Das Wort Alpes, Alpen, so annoch in unserer Sprach gemein, hat seine verschiedene
bedeutung. Eigentlich, und bei den alten Scribenten sind es hohe, in die länge sich
erstreckende Gebirge. [...] In der alten Gallischen oder Celtischen Sprach heisset Al und
Alp einen hohen Berg: [...].
|P_102
£{Hes-035,11-12} / £{Wol-057,25}
Es ist wohl zu unterscheiden die heutige bedeutnuß dieses Worts Alpen, Allpen,
Allpung, von den Alten. [...] Gemeinlich aber heissen in unserer Sprach Alp, und Alpen die
Bergweyden, welche nicht abgemäyet, wol aber von dem Vieh, mit welchem man zu der Alp
fahret, den Sommer durch abgeätzet werden.
|P_117-118
£{Hol-029,08}
Es haben bald alle Berge inwendig dergleichen Hölen, sie sind aber nicht aller
Ohrten bekant, sondern nur, wo sie offen stehen, oder einen Ausgang haben. Gleichwol giebt
es dann und wann einiche anzeigen, aus welchen man dergleichen Hölen abnehmen kann.
|P_119-120
£{Hol-029,12-14}
Auf dem Widerfeld, einer Gegne[!] des Pilatusbergs im Canton Lucern ist das so genante
Manloch oder Moonloch, in welchem man das Lac Lunae, oder die Monmilch häuffig
findet. Diese Höle ist nach der Beschreibung Hrn. D. Lang. Hist. Lap. Fig.
Helvet. p. 7. in dem Eingang wol 16. Schuhe hoch und 9. breit; wann man etwan 10.
Schritt fortgehet, so öfnet sie sich wol 20. Schritt in die breite und 14. in die
höhe. Nach diesem wird sie enger, über 300. Schritt aber sol sie wiederum
überaus weit und groß sein. Es beschreibet sie auch, aber aus anderer Mund,
Gessner Mont. Fract. p. 54.
|P_136
£{Hes-070,30-31} / £{Pil-080,07-09}
A. 1618. Den 25. Augstm. hat sich zugetragen jener merkwürdige Untergang des
schönen Flecken Plurs in Pündten, welcher in Ansehung seiner Umständen wol
mag verglichen werden mit jenem Untergang der Stadt Idea an dem Berg Sipylo, welche in die
Erde hingesunken, und an ihrer Stell hinterlassen einen See, genant Saloe, wie zusehen bey
Pausania in Achaicis. L. VII. p. 447. zu Plurs sollen 2100. Menschen umkommen sein nach
dem Bericht Barthol. Anhorn, dessen Beschreibung unter folgendem Titul zu Lindau
durch Hans Ludwig Brem getrukt A. 1618. hernach eingerucket wird. Erschröckenliche
Zeitung, wie der schöne Hauptfleken Plurs in der Graffschaft Cleven, in der dreyen
grauer Pündtner alter freyen Rhaetia Untertahnen[!] Land in der Nacht auf den 25.
Augstm. diß 1681.[!] Jahrs mit Leuth und Gut in schneller Eil untergegangen
seye.
|P_144
£{Hes-033,24-034,05} [ Nicht die Quelle ]
Von denen Schnee-Lauwinen.
CI
Von diesen großen Schneekugeln, welche von hohen Gebirgen zu grossem Schaden und
Schrecken der Reisenden und Einwohneren hinunter rollen, habe bereist nach der
Weitläuffigkeit gehandelt in meinen Naturgesch. des Schweizerl. Tom. I.
p. 147. &c. Wie auch von ihrem Unterscheid, namlich von Wind- oder Staub- und
Schloß- Schlag- oder Grundlauwinen: von ihren Ursachen: von nöthigen Bewahr-
und Rettungsmittlen aus dem Lauwinen: und hernachgesetzet eine historische Erzehlung des
Schadens, den die Lauwinen in Helvetischen Landen bis jetzt verursachet: [...].
|P_201-202
£{He8-15} / £{HeM-177'} / £{Hes-036}
Pilati mons, Pilatusberg; nicht jener bey Lyon in Frankreich, [...], sondern
unser Lucernische, von deme auch ein besonder Büchlein geschrieben unser Conrad
Gessner, heisset sonst Mons Practus, Fracmont, Fracmunt, Frankmunt, von denen
vielen gebrochenen Schrofen und Felsen, welche insonderheit von der obersten Spitze zu
ersehen. Hr. D. Lang. Hist. Lap. Figur. p. 6 nennet ihn Pileatum,
weilen seine Spitz oft mit den Wolken umgeben einen Hut hat, daher auch, wie wir oben bey
dem Niesen gesehen, wann der Pilatus hat ein Hut, das Wetter geschätzet wird fein und
gut. [...]
[Erwähnung diverser Fabeln, die Pilatus mit dem Berg in Verbindung bringen.]
|P_65
£{He8-15} / £{HeM-177',19-20}
Pilati Lacus, Pilati-See, Pilatus-See, auf dem Pilatus-Berg, im
Canton Lucern. Dieses Sees halben sind von gar vielen, sonderlich
ausländischen Scribenten, viel falsche Sachen ausgestreuet worden, welche sich in der
That nicht befinden, und unter der alten Weiberen Mährlein zu zehlen sind. Er ist
sehr klein, und verdient eher den Namen einer Lachen oder Pfützen, als eines Sees;
ligt nicht zu oberst auf dem Berg, oder auf dem Wiederfeld, sondern auf einer unter
Höhe; dabey Fichtenbäume stehen, und das Viehe weydet.
|P_124
|P_128-129
£{Hol-043,07-11} / £{He8-25}
/ £{Hes-043}
Von dem berühmten Engstler-Brunn habe folgendes in einer zu Londen in Engelland
getruckten Berg-Reise von A. 1702. [...] Ich habe eine sonderliche Lust gehabt A. 702
diesen Brunnen und dessen abenderen Fluß: in Augenschein zu nehmen, [.,.] Er fliesset
nur von mitte des Meymonats bis in mitten Augustmonats, [...], sondern nur gemeiniglich
Morgens vum 8 und Abends um 4 Uhren. [./..]. Es hat der gelehrte und subtile Herr
Johann Jacob Herrman, gebürtig von Basel, dißmaliger Prof. Math. zu
Frankfurth an der Oder, mein sonderlich werther Freund, folgende Gedanken, daß
die in Sommer-Monaten grössere Sonnenhitz den Schnee in grösserer Menge
schmeltze, und diese aufgelösten Schnee-Wasser sich zwischen die Felslager einsenken
und in einen gewissen holen unterirrdischen Wassergehalter, in welchem die Natur gleichsam
formieret einen Siphonem relexum, oder hole gekrümmte Röhre, deren kürzere
Arm innert dem Gehalter, der längere aber voraus gehe.
|P_131
|P_137
|P_233
£{Hol-044,01}
|P_329
[...] Weinstein-Saltz, (Oleum Tartari per deliquium) [...]
|P_387
£{He8-25} / £{HeM-190} / £{Hes-044}
In der Graffschafft Baden.
Das Bad zu Baden. Thermae Badenses.
Dieses Bad ist von verschiedenen in ganzen Tractätlein, insonderheit aber von
Herrn D. Solomon Hottinger weitläuffig beschrieben worden A. 1702.
|P_409
£{He8-25} / £{Hes-043}
In der Graffschafft Sargans.
Das Pfefers-Bad.
Es liegt dieses kostbare Bad, in Latein Thermae Favarienses, Favariae, Favarianae,
Favorinae, Piperinae genannt, in der Graffschafft Sargans, gehöret eigenthumlich zu
dem Gottshauß Pfefers, aber unter der VII. Alten Orthen Bottmässigkeit, in
einer tieffen Berg-Klufft, gleich dem Gold und Edelgesteinen, welche gemeinlich eintweders
in tieffen Berg-Werken, oder hartesten Felsen eingesenket sind, von dannen sie nicht
können hervor gezogen werden ohne grosse Mühe und Kosten. [Hinweise auf
zahlreiche Literatur]
|P_423
Joh. Jac. Hugelio von den Bäderen des Teutschlands