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Subskriptionslisten: Physische Geographie Sommer: 1775 1788 1790 |
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Was die Unterschriften meiner Auditoren unter die halbjährige Zettel meiner Vorlesungen betrift; so will ich daß allenfals nur die Restanten von den vier letzten Semestribus erinnert werden und denen welche behaupten nichts schuldig zu seyn auf ihr Wort geglaubt werde.
So weit bisher (März 2015) bekannt, ist für die Privat-Vorlesung über Physische Geographie der Inhalt von nur drei (3) solcher Listen überliefert. Sie sind als die primären Quellen zur Information über die Hörer der Vorlesung anzusehen. Die in den amtlich [Staatsarchiv Königsberg; heute: GStAPK (Berlin-Dahlem), HA XX] überlieferten Jahrgängen der von den Fakultäten der Albertus-Universität geführten Tabellen »wegen fleißigen Lesens«; sind demgegenüber sekundär; denn diese basieren auf Angaben der Studenten. Hinzukommt, daß Kant gelegentlich für ihn selbst relevante (unterschiedlich aufschlußreiche) Vermerke angebracht hat. Der ökonomisch gesehen wichtigste ddt steht für dedit (gegeben); d. h.: Der betreffende Student hat das übliche Honorar von 4 Reichstalern bezahlt.
Nur die älteste der Subskriptionslisten (Sommer 1775) ist als Original erhalten; für den Sommer 1788 bildet eine Publikation die heutige Grundlage und für die jüngste des Sommers 1790 kann nur auf eine ca. 1900 angefertige Abschrift von Erich Adickes zurückgegriffen werden. Das zur Sammlung Meusebach der damaligen Königlichen Bibliothek zu Berlin (heute überwiegend in der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin) gehörige Original ist seit 1945 verschollen.
Von ähnlichem Rang sind von Kant ausgestellte Quittungen und Zeugnisse, die entweder privat durch Studenten überliefert wurden oder in amtliche Aktenbestände gelangt sind.
Schließlich sind die personalisierten, d. h. durch Namen oder Überlieferung mit historisch bestimmbaren Personen, Nachschriften von Vorlesungen zu nennen, die in erster Linie für die Entwicklung von Kant's philosophischer Lehre von Belang sind. Für eine angemessene Würdigung dieser Texte ist eine Beachtung des mit den übrigen genannten Quellen gegebenen Informationspotentials unabdingbar: Sie liefern stichfeste Argumente zur Datierung der Texte, ihren Status als Zeugnisse für Kant's Lehrpraxis im Königsberg des 18ten Jahrhunderts und bestimmen letztlich (ergänzt um je spezielle Hinweise) die Gesamtheit der Hörer der Vorlesung über Physische Geographie. Die drei hier vorgestellten Listen enthalten 105 Namen; im Durchschnitt also ca. 33. Daraus ergibt sich - nur für die Zeit als Ordinarius (Sommer 1770 bis Sommer 1796) - als Abschätzung eine Zahl von etwa 560 Hörern. Nimmt man weiter an, daß nur 15 Prozent davon eine Nachschrift der Vorlesung besessen (nicht selbst angefertigt!) haben, so ergibt sich eine Anzahl von 84 einst vorhandenen Manuskripten. Das ist deutlich mehr als das Doppelte der sicher bezeugten Gesamtzahl (34): Heute verfügbar sind davon allerdings nur sechzehn (16). - Für Listen der so nachgewiesenen → : Hörerschaft der Physischen Geographie.
Folgende Herren haben auf ein collegium privatum der
Anzahl: 44 Fundort: Schweden / Universitätsbibliothek Uppsala: Sammlung Brinkmans |
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Anzahl: 28
Vom: 1790/04/15.
→ Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (ABBAW), NL Adickes, Nr. 5:
Privatkolleg über phys. Geographie S[ommer]S[emester]. 1790. Berl[iner] K[önigliche] B[ibliothek] 2. Zeichnungsbogen.
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Anzahl: 41; davon Wiederholer (rep.: 8)
Anmerkung: In der letzten Zeile ist ein Name nicht gelesen; der erste Buchstabe scheint ein ›J‹; ein ›Jrull‹ oder ›Jvull‹ ist freilich im Register der Matrikel nicht zu finden.