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David Hume 1754-1756 | ![]() |
Exemplar: <4> XIV C 184
Warda 1922, S. 50.
S. 275: Das erste Blatt des Thucydides ist, meiner Meynung nach, der Anfang der wahren
Geschichte.
/£{Doh-002,12}
/£{Ak, VIII: 029,36}
£{He8-43} / £{Kae-299}
S. 314f.: Es ist eine Anmerkung des Abts du Bos, daß Italien itzund wärmer ist, als es
in alten Zeiten gewesen. ›Die römischen Jahrbücher melden,‹ [315]
(sagt er), ›daß im Jahre 480 nach Erbauung der Stadt Rom ein so strenger Winter
eingefallen, daß die Bäume davon erfroren sind. Die Tiber gefror in Rom, und
die Erde war vierzig Tage hindurch mit Schnee bedeckt. Wenn Juvenal ein
abergläubisches Weib beschreiben will, so stellet er sie vor, als wenn sie das Eis
der Tiber zerbräche, damit sie sich abwaschen könne.
S. 335f.: Dennoch behaupte ich, daß alle Nationalcharaktere, wo sie nicht auf
gewissen moralischen Ursachen beruhen, von dergleichen Zufällen herzuleiten sind, und
daß physikalische Ursachen keine merkliche Wirkung auf das menschliche Gemüth
haben.
[...]
Zweytens: In kleinen Herrschaften, die sehr nahe an einander stoßen, hat das
Volk einen verschiedenen Charakter, und ist oft eben so leicht aus seinen Sitten zu
unterscheiden, als die entlegensten Nationen. Athen und Theben lagen nur eine kurze
Tagereise von einander; obgleich die Athenienser eben so merkwürdig wegen ihrer
Geschicklichkeit und Munterkeit, als die Thebaner wegen ihrer Dummheit, Grobheit / und
Gleichgültigkeit waren.
S. 350: Aber wenn wir auch setzen, die Sache sey wahr, daß die Natur, durch physikalische Gründe, ordentlich diese beyden Leidenschaften [Trunksucht / Eifersucht], eine den nordlichen, die andere den südlichen Länder gegeben habe; so wird dieses allein daraus folgen, daß das Clima nur auf die gröbern und körperlichen Organe unsers Leibes; nicht aber, daß es auf diese feinere Organe wirken könne, worauf die Wirkung der Seele und des Verstandes ankommen.
Datum: 22.12.2016 / ... / 05.06.2018 / 12.05.2021